Damit die Wasserversorger in der Region auch in Zukunft eine sichere Wasserversorgung gewährleisten können, baut der Wasserbeschaffungsverband Kreis Herford-West derzeit im Wassergewinnungsgebiet Preußisch Oldendorf-Hedem einen neuen Trinkwasserbrunnen. Die Bauarbeiten sind bereits in der Endphase; jetzt wurden erste Leistungstests durchgeführt. Voraussichtlich im Mai soll der neue Brunnen in Betrieb übergehen und einen bestehenden Brunnen ersetzen. Rund 240.000 Euro investiert der WBV in die Versorgungssicherheit.
Der Brunnen 7b ist ein Ersatzbrunnen. Dafür wird der alte Brunnen 7 außer Betrieb genommen und zurückgebaut. Dieser fördert seit Oktober 1971 Trinkwasser, hatte in den vergangenen Jahren jedoch deutlich an Leistung nachgelassen. „Das ist ganz normal für Trinkwasserbrunnen dieses Alters. Durch natürliche Stoffe im Erdreich verstopfen irgendwann die Poren, sodass kein Wasser mehr zuströmen kann“, erklärt Karsten Klußmann, Mitarbeiter der Technischen Betriebsführung des Wasserbeschaffungsverbandes. Durch regelmäßige Regenerierungsmaßnahmen können die Leistungsminderungen verzögert und die Betriebszeit deutlich verlängert werden. Die Verockerung durch Eisen und Mangan in den Brunnenrohren, Filterschlitzen und Kiesfiltern sowie in der angrenzenden natürlichen Bodenzone wird dabei beseitigt. „Durch diese Maßnahmen können wir aus Erfahrung mit rund 45 bis 50 Jahren Betriebszeit rechnen. Im Optimalfall kann ein Brunnen aber auch an die 70 Jahre zuverlässig Wasser fördern“, ergänzt Klußmann. Die Wasserfachleute behalten die Leistungsdaten eines jeden Brunnens immer im Blick. Werden bestimmte Parameter dauerhaft über- bzw. unterschritten, dann kommt es zur Neuplanung und zum Neubau. „Und das,“ so Klußmann, „geht nicht von heute auf morgen.“
Aktuell sind 17 Brunnen im Wassergewinnungsgebiet in Hedem in Betrieb. Der neue Trinkwasserbrunnen 7b ist zwar deutlich leistungsstärker als sein Vorgänger, dennoch ist die Förderkapazität begrenzt. Das liegt am bewilligten Wasserrecht durch die Fachbehörden, welches die Stunden-, Tages- und Jahresförderung eines Brunnens zum Schutz von Umwelt und Natur vorgibt. „Der neue Brunnen wird uns aber wegen seines Leistungspuffers deutlich mehr Versorgungssicherheit bringen, von der letztlich auch jeder Bürger in unserer Region profitiert“, sagt WBV-Verbandsvorsteher Ulrich Rolfsmeyer.
Direkt erhält übrigens kein Bürger das Wasser vom WBV. Das heimische Trinkwasser wird nach einer Aufbereitung im eigenen, hochmodernen Wasserwerk an die am Verband beteiligten Kommunen bzw. Vertragspartner geliefert und über die lokalen Wasserversorger in die Haushalte in Bünde, Kirchlengern, Rödinghausen, Enger, Spenge, Herford, Hiddenhausen, Preußisch Oldendorf, Melle und an den Wasserbeschaffungsverband Am Wiehen geliefert.
Der Wasserbeschaffungsverband Kreis Herford-West investiert kontinuierlich in seine hochmoderne Anlagentechnik. Denn technische Weiterentwicklungen sind für eine nachhaltige Zukunft in der Wasserversorgung ein Muss. Ersatzbrunnen werden zustands- und bedarfsorientiert gebaut. Mittelfristig ist der Bau eines zusätzlichen Brunnens geplant. Ein Standort dafür wurde bereits von Geologen ermittelt und ein entsprechender Grunderwerb getätigt.